Ich habe da mal eine Frage - das (lange) a
„Daniela, ich habe (da mal) eine Frage“ – Dies ist der Satz, den ich im Deutschkurs am häufigsten höre. Keine Frage, dass Lernende diesen Satz korrekt aussprechen sollten, oder?
Was ist nun an diesem Standard-Satz „schwierig“?
Ich verrate es: Das „a“, insbesondere das lange „a“! Ich war selbst überrascht, als mir klar wurde, was mich an dem Satz eigentlich immer so stört. Denn ein „a“ können alle „deutsch“ aussprechen – dachte ich. Stimmt leider nicht!
Welche Fehler gibt es beim „a“?
Fehler 1: Es klingt eher wie „ä“.
Fehler 2: Es klingt eher wie ein offenes „o“.
Fehler 3: Es klingt „genuschelt“, also nicht klar und deutlich, sodass man den Vokal nicht richtig erkennen kann.
Fehler 4: Das „a“ wird zwar gut artikuliert, aber die langen „a“ werden zu kurz ausgesprochen.
Wie können wir ein sauberes und lang genug gesprochenes „a“ üben?
Tipp 1: Mundgymnastik machen (den Mund lockern, gähnen, den Mund weit öffnen und schließen …)
Tipp 2: Opernsänger/-in spielen und „a“ vor dem Spiegel sagen – mit weit geöffnetem Mund wie beim Singen. Im Spiegel sieht man, ob der Mund sich wirklich weit öffnet.
Tipp 3: Die flache Hand beim „a“-Sagen unter das Kinn legen, dann spürt man, ob der Mund sich genug öffnet.
Tipp 4: Den kleinen Finger (nur die Spitze!) zwischen die Zähne stecken. Bei „a“ dürfen die Zähne den Finger auf keinen Fall berühren, sonst ist der Mund zu stark geschlossen.
Tipp 5: Mit einzelnen Wörtern üben und das lange „a“ laaaange halten: haaaabe, daaaa, maaaal, Fraaaage
Und zum Schluss den ganzen Satz: Ich haaaabe daaaa maaaal eine Fraaaage.
Viel Spaß beim Üben!
P.S. Im Praxisbuch Phonetik gibt es auf Seite 32 einen „exotischen Obstsalat“ mit ganz viel „a“ – super zum Üben